Die Arbeitswelt durchläuft einen tiefgreifenden Wandel, der die bisherigen Vorstellungen von Führung, Zusammenarbeit und Unternehmenskultur radikal verändert. New Work bedeutet mehr als Homeoffice und flexible Arbeitszeiten – es fordert von Unternehmen, die Rolle von Mitarbeitenden grundlegend neu zu denken.
Dabei fällt es vor allem alteingesessenen mittelständischen Unternehmen schwer, ihrem alten Denken frischen Wind zu verleihen. Warum sollte das, was die letzten 30 Jahre gut funktioniert hat, nicht auch heute noch gut funktionieren? Die Antwort liegt auf der Hand: die Art der Arbeit hat sich in den letzten Jahren massiv verändert. Das Industriezeitalter, indem ausschließlich starre Arbeitsmodelle gelebt wurden, ist lange vorbei. Heute in Zeiten der Digitalisierung und rasanten Weiterentwicklung von KI-Technologien sind Schnelligkeit, Innovationskraft und Flexibilität gefragt. Neue Arbeitsweisen erfordern neue Arbeitsmodelle. Um vor allem für Talente jüngerer Generationen attraktiv zu sein, müssen Unternehmen sich für flexiblere Arbeitsmöglichkeiten öffnen und sich neu ausrichten.
Zentral für diesen erforderlichen Wandel ist der Purpose – der klare Sinn und Zweck eines Unternehmens. Doch Purpose allein reicht nicht aus: Er muss mit Leben gefüllt werden, indem Unternehmen ihren Mitarbeitenden mehr Verantwortung, Freiraum und Gestaltungsmöglichkeiten einräumen. Dieser Prozess – oft als Empowerment bezeichnet – ist nicht nur ein strategisches Tool, sondern ein grundlegender Bestandteil des Cultural Change.
Empowerment erfordert Geduld, klare Strukturen und eine veränderte Führungskultur. Führungskräfte stehen dabei vor der Herausforderung, ihre Teams aktiv zu begleiten, während sie gleichzeitig mehr Selbstverantwortung einfordern. Warum dieser Change so entscheidend ist und welche Rolle Purpose dabei spielt, werden in den folgenden 5 Punkten erläutert.
- 1. Purpose als strategischer Kompass
Kein Unternehmen kann ohne klare Ausrichtung in die Zukunft navigieren. Der Purpose fungiert dabei als Leitstern, der alle strategischen Entscheidungen und die Unternehmenskultur prägt.
Ein Paradebeispiel ist Patagonia, ein Outdoor-Ausrüster, der seinen Purpose klar definiert hat: „Im Business, um den Planeten zu retten.“ Seit vielen Jahren hat Patagonia den Zweck verfolgt „die besten Produkte herzustellen, die keinen unnötigen Schaden anrichten und ihr Business nutzen, um zu inspirieren“. Seit 2020 haben sie sich auf die Fahne geschrieben, „im Business zu sein, um den Planeten zu retten“. Die gesamte Strategie des Unternehmens sowie ihre Marktentscheidungen richten sich danach aus. So hat der Gründer Yvon Chouinard in 2002 entschieden, 1% vom Umsatz jedes Jahr an Umweltorganisationen zu spenden. Ebenso war es seine Idee dasselbe mit den durch die Trump-Regierung erzielten Steuereinsparungen zu tun. Den eigenen und authentischen Purpose abhängig von Branche, Markt und Kunden zu entwickeln, ist essenziell und zieht dann auch die passenden Mitarbeitenden an, die diese Werte teilen.
Ein rein wirtschaftliches Ziel reicht heute nicht mehr aus, um Talente zu gewinnen oder als Marke wahrgenommen zu werden. Unternehmen müssen sich fragen: Warum existieren wir wirklich – und welchen Beitrag leisten wir für Gesellschaft und Umwelt?
- 2. Werte als Fundament für Zusammenarbeit
In der digitalisierten Arbeitswelt ist Teamwork entscheidender denn je. Teams sind auf ein gemeinsames Wertesystem angewiesen, das Orientierung gibt und den sozialen Zusammenhalt stärkt.
Für remote arbeitende Teams ist das Thema Werte noch bedeutsamer, da der tägliche Kaffeeplausch im Korridor fehlt und die sozialen Kontakte weniger geworden sind. Werte unterstützen dabei, sich persönlich besser kennenzulernen und sorgen für ein gegenseitiges Verständnis und Vertrauensaufbau.
Teams, die sich über gemeinsame Werte identifizieren, arbeiten nicht nur effizienter, sondern auch kreativer und motivierter.
- 3. Purpose fördert Identifikation und Bindung
Die Unternehmensbindung ist zu einer zentralen Herausforderung geworden, insbesondere angesichts der rasanten Veränderungen durch Digitalisierung, Pandemien und Globalisierung. Ein klar formulierter und gelebter Purpose stärkt die Identifikation der Mitarbeitenden mit ihrem Arbeitgeber.
Wenn persönliche und unternehmerische Werte übereinstimmen, steigt nicht nur die Motivation, sondern auch die Loyalität. Mitarbeitende entwickeln ein emotionales Band zu ihrem Unternehmen – eine unschätzbare Ressource in einem von Fachkräftemangel geprägten Arbeitsmarkt.
- 4. Empowerment: Der Schlüssel zum Cultural Change
Empowerment ist nicht nur ein Schlagwort, sondern ein zentraler Hebel, um den Wandel hin zu einer New-Work-Kultur zu gestalten. Doch Empowerment geschieht nicht von heute auf morgen – es ist ein prozesshaftes Umdenken, das alle Ebenen des Unternehmens betrifft.
Empowerment als Balanceakt
Führungskräfte müssen ihren Teams mehr Verantwortung und Freiräume einräumen, gleichzeitig aber Strukturen und Orientierung bieten. Dieser Balanceakt verlangt von Führungskräften neue Kompetenzen wie Empathie, Kommunikationsstärke und die Fähigkeit, flexibel auf unterschiedliche Bedürfnisse einzugehen.
Fehler als Chance begreifen
Damit Empowerment gelingt, braucht es eine Kultur, in der Fehler nicht bestraft, sondern als Lernmöglichkeiten verstanden werden. Diese Haltung ist entscheidend, um Mitarbeitende zu ermutigen, Entscheidungen zu treffen und Innovationen voranzutreiben. Führungskräfte sollten aktiv Räume schaffen, in denen Mitarbeitende Neues ausprobieren können – ohne Angst vor Konsequenzen.
Individuelle Begleitung
Empowerment ist kein Selbstläufer: Führungskräfte spielen eine Schlüsselrolle, indem sie ihre Teams aktiv begleiten und individuell unterstützen. Dies kann durch regelmäßige Coachings, Zielvereinbarungen oder Feedbackgespräche erfolgen. Der Cultural Change entsteht letztlich nicht durch einzelne Maßnahmen, sondern durch die kontinuierliche Förderung einer Kultur des Vertrauens und der Selbstverantwortung.
- 5. Persönliche Weiterentwicklung als Schlüssel zum Erfolg
Unternehmen, die Purpose ernst nehmen, fördern auch die persönliche Weiterentwicklung ihrer Mitarbeitenden. Dies umfasst nicht nur die fachliche Weiterbildung, sondern auch das Erarbeiten individueller Ziele und Visionen.
Wir unterscheiden zwischen persönlichen und Unternehmenswerten: Die persönlichen Werte sind entscheidend für die eigene Motivation, während die Unternehmenswerte wichtig für den gemeinsamen Fokus des Teams und der Ausrichtung des Unternehmens wichtig sind. Immer mehr Firmen beschäftigen sich inzwischen mit ihren Werten und kommunizieren diese auch öffentlich sichtbar für Mitarbeiter, Kunden und Kooperationspartner.
Wenn Unternehmen die Wünsche und Potenziale ihrer Mitarbeitenden ernst nehmen, entstehen langfristige Beziehungen, die für beide Seiten profitabel sind. Persönliche Entwicklungsmöglichkeiten wirken sich zudem positiv auf die Employer Brand aus – ein entscheidender Faktor in einem umkämpften Arbeitsmarkt.
Fazit: Purpose und Empowerment – die Grundlage für nachhaltigen Erfolg
Neue Arbeitsmodelle erfordern ein Umdenken: Weg von strikten Hierarchien, hin zu einer Unternehmenskultur, die auf Vertrauen, Selbstverantwortung und Zusammenarbeit basiert. Purpose ist dabei der Leitstern, der Orientierung und Sinn gibt, während Empowerment den Weg für den notwendigen Cultural Change ebnet.
Der Wandel ist kein einfacher Prozess, aber er lohnt sich – für Ihre Mitarbeitenden, Ihr Unternehmen und Ihre Zukunft.
Sind Sie bereit für den Wandel und wollen Ihren Führungskräften und Mitarbeitern maßgeblich unterstützen? Kontaktieren Sie uns, um eine nachhaltige und maßgeschneiderte Strategie für den Cultural Change in Ihrer Organisation zu entwickeln. Gemeinsam schaffen wir eine Unternehmenskultur, die inspiriert und Innovation fördert.
Sind Sie bereit für den Wandel und wollen Ihren Führungskräften und Mitarbeitern maßgeblich unterstützen? Kontaktieren Sie uns, um eine nachhaltige und maßgeschneiderte Strategie für den Cultural Change in Ihrer Organisation zu entwickeln. Gemeinsam schaffen wir eine Unternehmenskultur, die inspiriert und Innovation fördert.